Energieprojekte mit Schulen in der Verbandsgemeinde Birkenfeld

Um ihren Energieverbrauch weiter zu senken, hat die Verbandsgemeinde Birkenfeld jetzt auch aktiv die Schulen mit ins Boot genommen. Das vom Bundesministerium für Umwelt und der Nationalen Klimaschutzinitiative geförderte Projekt „Energiesparmodelle an Schulen und Kindertagesstätten“ ermöglicht es, auf leichte und spielerische Weise Energieverbräuche zu erfassen und zu optimieren. Dafür werden Energieteams mit Schülern bzw. Kindergartenkindern und deren Lehrern oder Betreuern gegründet, die sich in Zusammenarbeit mit den Hausmeistern auf die Suche nach Energiefressern machen und gemeinsam an einer verbesserten Energiebilanz ihrer Schule oder KiTa arbeiten. Die Entdeckungen dieser „Energiedetektive“ werden in den Unterricht integriert, indem über energieeffizientes Lüften und sparsame Beleuchtung informiert wird oder im Mathe-Unterricht Zähler abgelesen und interpretiert werden. Um über das Projekt zu informieren wurde ein Flyer erstellt, der sich nicht nur an die Kinder, sondern auch an deren Eltern richtet. Begleitend finden Veranstaltungen statt, wie die Kinder-Klimaschutzkonferenz, das Schulradeln oder die Earth Hour, bei der weltweit Ende März für eine Stunde das Licht abgestellt wird. Dieses Jahr wurden die Schulen auch mit der klimafit-Challenge angeschrieben, bei der durch kleine Maßnahmen im Alltag große Erfolge in den Themenbereichen Energie, Ernährung und Mobilität erzielt werden können. Lehrkräfte erhalten darüber hinaus Fortbildungen, um Experten im Energiebereich zu werden und dieses Wissen dann an die Schüler weitergeben zu können.
„Es ist wichtig, dass wir früh anfangen, für die zukunftsweisenden Themen Klimaschutz und Energie zu sensibilisieren. Wenn Kinder sich damit beschäftigen, tragen sie ihr Wissen auch nach Hause. Damit erreichen wir dann auch den Rest der Familie und Freunde“ erklärt Verbandsgemeinde-Bürgermeister Dr. Bernhard Alscher. Energiemanager Matthias König ergänzt: „Um die Motivation der Teilnehmenden weiter zu steigern, ist das Projekt als Wettbewerb angelegt. Ähnlich wie beim Schulradeln, bei dem verschiedene Schulen gegeneinander antreten und belohnt werden, wenn sie innerhalb von drei Wochen möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen, erhalten die Einrichtungen, die besonders viel Energie einsparen, eine Prämie von der Verbandsgemeinde.“ Die Grundschule Birkenfeld konnte ihre Prämie für einen Bus zum WasserWissensWerk nutzen. Beim diesjährigen STADTRADELN hat die Grundschule Brücken mit 5.525 km in 3 Wochen die meisten Fahrradkilometer gemacht.

Erste konkrete Projekte mit Schulen: Kinder-Klimaschutzkonferenz, Thema Wasser, Energiesparen an einer Grundschule und Bäume pflanzen für den Planeten

Den Auftakt der Aktivitäten machte die Grundschule Hoppstädten-Weiersbach, die zusammen mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld eine Kinder-Klimaschutzkonferenz organisierte. Dabei wurde eine breite Palette von Themen angesprochen: Kuno, dem Eisbären, fällt das Leben am Nordpol immer schwerer, weil ihm sein Lebensraum unter den Füßen wegschmilzt. Das Eisschollenspiel ließ die Kinder hautnah erleben, wie es Kuno ergeht. Wieso die Temperaturen auf unserem Planeten steigen, konnte nach einer theoretischen Einführung beim Spiel „Jacke der Erde“ am eigenen Körper erfahren werden. Mit Flaschen und Luftballons wurde der CO2-Ausstoß sichtbar gemacht und bei der Länderkonferenz reisten die Kinder einmal um die Erde, um die Auswirkungen des Klimawandels in verschiedenen Regionen genauer zu betrachten. Beeindruckt von den vielen Informationen und eigenen Erfahrungen wurde anschließend überlegt, was die Schüler selbst konkret tun können, um den negativen Entwicklungen entgegenzuwirken. Zum Abschluss der Konferenz wurden dann konkrete Forderungen gestellt: Die Industrieländer sollen ihren CO2-Ausstoß verringern, alle Menschen müssen dazu beitragen, den Klimawandel zu stoppen, erneuerbare Energien sollten mehr genutzt werden und alle Menschen in den Industrieländern auf Elektroautos umsteigen.

Die Klasse 4a der Grundschule Birkenfeld hat das Thema Wasser im Unterricht aufgegriffen, weil es schon heute sehr wichtig für die Menschheit ist und uns auch in Zukunft begleiten wird. „Nachdem die Kinder zunächst viel Theorie gelernt haben, sollte es auch einen praktischen Teil geben“ erklärt Energiemanager Matthias König. „Deshalb haben wir als Verbandsgemeinde Birkenfeld entschieden, einen Bus zur Verfügung zu stellen, um die Klasse zum WasserWissensWerk nach Kempfeld zu bringen.“ Nach einem gemeinsamen Frühstück im blauen Klassenzimmer wurden die Kinder in Gruppen aufgeteilt und konnten nacheinander in der Ausstellung eine Quiz-Rallye durchlaufen, bei der Rätsel gelöst werden mussten. Anschließend führten die Schüler eigenständig Experimente im WaterLab durch. Die gemeinsame Besichtigung der Talsperre rundete das Programm ab. Alle Kinder waren begeistert von diesem spannenden Schulvormittag mit vielen Informationen rund ums Thema Wasser.

Als nächstes wurde in der Grundschule Hoppstädten-Weiersbach ein Energieteam mit Vertretern aus jeder Klasse gegründet. Gemeinsam dachten die Schülerinnen und Schüler darüber nach, wie am besten Strom eingespart werden kann. Als im Flur eine Lampe kaputtging und für viel Geld repariert werden sollte, kam die Idee auf, dass es viel sinnvoller wäre, diese Gelegenheit zu nutzen und den Energiefresser mit einer LED-Lampe zu ersetzen. LED-Lampen brauchen viel weniger Energie und gehen nicht so schnell kaputt. Nachhaltige Stromsparer also. Der Erfolg des Energieteams: Im 1. Obergeschoss wurden alle Lampen modernisiert. Nun hat das Energieteam das Ziel nach und nach alle Lampen im Schulgebäude zu modernisieren.

Auch über das Projekt „Energiesparmodelle an Schulen und Kindertagesstätten“ hinaus ist die Verbandsgemeinde aktiv bei der Zusammenarbeit mit Schulen. Gemeinsam mit dem Forstamt Birkenfeld und dem Bildungsnetzwerk des Regionalentwicklungsvereins soll am Schulzentrum in Birkenfeld ein außerschulischer Lernort entstehen. Ziel ist, natürliche Biotope zu schaffen. Klimaschutzmanagerin Inga Klawitter erklärt: „Die Schülerinnen und Schüler können selbst wählen, ob sie eine Trockenmauer für Kleinlebewesen bauen oder einen Teich anlegen wollen. Erste Untersuchungen der Bodenbeschaffenheit auf dem Grundstück wurden im Biologieunterricht schon durchgeführt.“ Carmen Grasmück ergänzt: „Wir tauschen uns regelmäßig mit den Lehrkräften aus, um gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln. Monatelang konnten diese Treffen nur in Videokonferenzen stattfinden. Jetzt sind wir froh, dass auch ein direktes Treffen an der Fläche stattfinden konnte.“ Bürgermeister Dr. Bernhard Alscher ergänzt: „Es ist toll zu sehen, mit wie viel Motivation alle Beteiligten das Projekt angehen und wie schulübergreifend zusammengearbeitet wird.“

Ausflug der Grundschule Birkenfeld zum WasserWissensWerk

Blick auf die Talsperre in Kempfeld

neue LED-Beleuchtung in der Grundschule Hoppstädten-Weiersbach

Treffen am außerschulischen Lernort in Birkenfeld

Das Projekt "Energiesparmodelle an Schulen und Kindertagesstätten" wird von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert.