Neue Wege in der Verbandsgemeinde: Energielehrpfad Gimbweiler lädt zum Wandern ein

Lust auf ein etwas anderes Freizeitprogramm? Kennen Sie schon den Energieweg Gimbweiler?

Seit 1,5 Jahren in Planung und endlich fertig: Auf 3,5 oder 7 Kilometern erfahren Jung und Alt wie sich das Energiedorf Gimbweiler mit erneuerbaren Energien versorgt. In einfacher Sprache werden das Nahwärmenetz, Photovoltaik und Solarthermie, die moderne Technik der Heizzentrale und die Windkraftanlagen erklärt.

Los geht es am Mehr-Generationen-Haus mitten im Ort. Dort hängen die ersten Informationstafeln zu den ambitionierten Energie-Projekten in Gimbweiler. Ein Flyer, der einen Überblick über den Energieweg und seine Stationen gibt, kann in die Tasche gesteckt und unterwegs gelesen werden. Wer mehr zum Thema Klimaschutz und Energie wissen will, macht es sich auf einer der Bänke gemütlich und stöbert in der Klimaschutzbroschüre der Verbandsgemeinde Birkenfeld. Die Veröffentlichung gibt einen Überblick über die Projekte der letzten Jahre: von Sonnenenergie und Windkraft über energetische Sanierungen, digitales Energiemanagement und Umrüstung der Straßenbeleuchtung bis hin zu Elektromobilität, Bürgerautos und Radwegen.

Jetzt aber los! Entlang der Hauptstraße und damit der Trasse des Nahwärmenetzes folgt man dem lustigen Energieweg-Logo, auf dem die Kulisse des Ortes, inklusive dem Bürgerauto "Gimbi-E" und den Schafen unter den PV-Freiflächenanlagen abgebildet sind. Manchmal muss man genau hinsehen, um die Aufkleber an Laternen und Zäunen zu finden.

Hinter einer Rechtskurve rückt bald die Heizzentrale ins Blickfeld. Hier wird erklärt, was ein Pufferspeicher ist und wo der Unterschied zwischen Hackschnitzeln und Pellets liegt. Wer Lust hat, kann den Unterschied auch "erfühlen", indem er in die 2 Spenderboxen mit Holzhackschnitzeln und Pellets greift.

Dann muss der erste Berg hinauf zu den Solarenergieanlagen erklommen werden. Kennen Sie den Unterschied zwischen Photovoltaik und Solarthermie? Wenn nicht, dann lernen Sie hier etwas Neues. Eine Bankgruppe bietet Platz zum Ausruhen für mindestens 12 Personen, während die Schafe unter den Solarenergieanlagen friedlich grasen. Diese "lebendigen Rasenmäher" verhindern, dass die Solarenergieanlagen zuwuchern und fühlen sich sichtlich wohl unter den Panelen, die Schutz vor Regen und Sonne bieten.

Frisch gestärkt geht es weiter in Richtung Wellenliege und Panoramatafel. Dieses lauschige Schattenplätzchen unter einem Baum bietet einen schönen Blick auf Gimbweiler und Umgebung. Wie alle Bänke entlang des Energiewegs ist auch diese Wellenliege aus recycletem Kunststoff hergestellt. Unsere gelben Säcke werden also sinnvoll wiederverwendet und kein Baum wird für die Bank gefällt. Dadurch, dass die Möbel in Frankfurt-Hahn hergestellt werden, sind die Transportwege kurz und damit umweltfreundlich... und wenn die Bänke und Wellenliegen nicht irgendwelchen Vandalen zum Opfer fallen stehen sie auch noch in 20 Jahren, weil das Material sehr haltbar ist.

Etwas weiter entlang des Weges grasen Kühe, und wer im Frühling kommt, sieht mit etwas Glück auch junge Kälber. Der Weg schlängelt sich bergauf-bergab durch die Wiesen und führt schließlich zur PV-Freiflächenanlage der OIE. Auf der anderen Seite der Autobahn ist eine weitere Anlage zu sehen, die von der Anstalt öffentlichen Rechts der Verbandsgemeinde Birkenfeld gebaut wurde. Auch hier grasen zufriedene Schafe.

Am Fuße des Hügels angekommen wird die Straße überquert. Der Wiesenweg gegenüber führt zum nächsten Rastplatz. Am Mörschbach können warmgelaufene Füße ins kalte Wasser gehalten werden. Wem das nicht hilft, der biegt einfach an der nächsten Weggabelung rechts ab und ist in wenigen hundert Metern wieder am Mehr-Generationen-Haus, dem Startpunkt.

Erfrischte Füße biegen links ab und folgen querfeldein den Energieweg-Logos. Leider stößt der Weg dann wieder auf eine Straße, an der man etwa 200 Meter entlanglaufen muss, weil es keine andere Möglichkeit der Wegführung gab. Auch wenn hier meist nicht viele Autos unterwegs sind, müssen vor allem Kinder sehr vorsichtig sein. Bald zweigt rechts ein Feldweg ab und führt zu den Windkraftanlagen. Die Rast an der Bankgruppe haben sich Wanderer nun redlich verdient. Eine Infotafel erklärt, wie die beeindruckenden Windenergieanlagen gebaut wurden und wie viel Leistung sie erbringen.

Nur einige hundert Meter entfernt erwartet uns ein weiterer Höhepunkt - im wahrsten Sinne des Wortes. Kurz vor dem Modellflugplatz von Gimbweiler kann man bei gutem Wetter bis ins Saarland oder sogar nach Frankreich blicken, auf der anderen Seite sieht man den Erbeskopf, den höchsten Berg in Rheinland-Pfalz.

Ab jetzt geht es nur noch bergab. Wer trotzdem Rast machen will, kann von einer weiteren Wellenliege entspannt über den Ort schauen - diesmal von der anderen Seite aus - und wird bald die Heizzentrale und die vorher besichtigten PV-Freiflächenanlagen in der Ferne entdecken. Durch die ersten Häuser von Gimbweiler gelangen die Energieweg-Wanderer dann bald wieder zum Mehr-Generationen-Haus.

PRAKTISCHES:

  • Der Weg kann auch anders herum gelaufen werden, weil er beidseitig beschildert wurde. Wir empfehlen aber die Tour im Uhrzeigersinn.
  • Wer gerne schneller unterwegs ist, kann mit dem Fahrrad fahren. Nur bei der Wiesenquerung am Mörschbach ist Schieben wohl die leichtere Variante.

Ein lebendiges Projekt

Der Energieweg Gimbweiler entwickelt sich ständig weiter.

Für Schulklassen wird im Rahmen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit geförderten Projekts "Energiesparmodelle an Schulen und Kindertagesstätten der Verbandsgemeinde Birkenfeld" ein Energiekoffer angeschafft, mit dem im Mehr-Generationen-Haus spannende Energie-Experimente durchgeführt werden können. An den Windkraftanlagen soll ein ausrangiertes Rotorblatt liegen, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Ähnlich wie am "Hunsrücker Windweg" bekommt man dadurch einen Eindruck von der Größe der Windkraftanlagen.

Es wird also immer wieder neue Attraktionen auf dem Energieweg Gimbweiler zu entdecken geben.

Wer zerstört die viele Arbeit der Ortsgemeinde Gimbweiler und der Verbandsgemeinde Birkenfeld?

Unbekannte haben eine der Banken zerstört, nachdem sie mit viel Mühe aufgebaut wurden. Die politischen Verantwortlichen und Klimaschutzmanagerin Inga Klawitter können darüber nur den Kopf schütteln. "Mit viel Engagement und finanziellen Mitteln bemühen wir uns, die Ortsgemeinden in der VG Birkenfeld immer weiter zu verschönern, den Bürgern neue Angebote zu bieten und dann machen irgendwelche Deppen einfach alles wieder kaputt. Das ist absolut unverständlich und frustrierend!"

Übersicht über den Energieweg Gimbweiler: Die kleine Runde ist 3,5 km lang, bis zu den Windkraftanlagen wird insgesamt 7 km gewandert.

Am Mehrgenerationenhaus mitten in Gimbweiler geht es los.

Nachdem der erste Berg erklommen wurde, bietet sich ein schöner Blick über die Heizzentrale, das Dorf, die PV-Freiflächenanlage und die Windkraftanlagen.

Vertreter der Ortsgemeinde bei der Begehung im Juni 2020: Weit sind wir mit der Planung nicht gekommen, weil ein unglaubliches Unwetter aufzog.

Gemütliches Plätzchen im Schatten

Inzwischen steht auch die Bankengruppe an den Windkraftanlagen: Nach dem Aufstieg haben die Wanderer sich eine Pause verdient!

Schock nach ein paar Wochen: Wer nimmt Bänke auseinander, die den Menschen dienen und die Ortsgemeinden verschönern? Ärger und Unverständnis bei allen Beteiligten!