Energiesparmodelle an Schulen und Kindertagesstätten: KiTas jetzt auch aktiv dabei


Nachdem die Grundschulen der Verbandsgemeinde Birkenfeld im vom Bundesministerium für Umwelt und der Nationalen Klimaschutzinitiative geförderten Projekt schon voll eingestiegen sind (vgl. vorheriger Artikel), sind nun auch in den KiTas erste Aktivitäten gestartet. Bei einem Treffen mit den Verantwortlichen ging es darum, die im Förderprojekt vorgeschlagenen Aktionen so anzupassen, dass sie auch für Kindergartenkinder verständlich und machbar sind. Dabei stellte sich heraus, dass auch kleine Kinder heutzutage schon gut über Photovoltaik, Windkraftanlagen und Klimaschutz Bescheid wissen. Erste Teams von „Energiekindern“ haben sich zusammengefunden, um aufzupassen, dass bspw. Licht und Wasser abgestellt werden, wenn sie nicht gebraucht werden. Die Betreuerinnen würden sich wünschen, dass auch die Infrastruktur in den Einrichtungen so angepasst wird, dass sie das Einsparen erleichtert: Ähnlich wie bei den Wasserspartasten von Toiletten sollten beim nächsten Austausch Wasserhähne installiert werden, die sich von selbst abstellen. In der Zwischenzeit können für wenig Geld Wassersparaufsätze installiert werden. Auch Bewegungsmelder helfen, damit bspw. das Licht im Flur von selbst ausgeht, wenn sich dort niemand aufhält.

In allen KiTas sind Mülltrennung und -vermeidung ein wichtiges Thema. Die meisten Frühstücke finden mittlerweile in Buffetform statt, damit nicht alle Nahrungsmittel einzeln verpackt mitgebracht werden. Anschaulich wird ein solcher „Müllberg“, wenn Verpackungen in einem durchsichtigen Gefäß gesammelt werden. Das motiviert die Kinder, von selbst aktiv zu werden. „Bei allen Aktivitäten geht es natürlich auch darum, dass die Kinder ihre Erkenntnisse mit nach Hause nehmen und die Eltern überzeugen, sie auch dort umsetzen“, erklärt Projektleiter Matthias König. „Kinder sind unsere Zukunft und sollten deshalb entsprechend sensibilisiert werden. Aber auch schon heute können Erwachsene teilweise einiges von ihnen lernen.“

Beim Austausch zu weiteren Aktivitäten stellte sich heraus, dass die Heizungsthermostate nicht in allen KiTas verstellbar sind. Das wäre hilfreich, um zu erklären, wie Heizenergie eingespart werden kann. Viele Menschen denken z.B., dass die Heizung schneller warm wird, wenn man sie auf Stufe 5 dreht. Das stimmt aber nicht und führt meist dazu, dass Wärme vergeudet wird. Bei längerem Stoßlüften – wie es in Zeiten von Corona oft vorkommt – sollte die Heizung zudem heruntergedreht werden können. Mit Thermometern können die Kinder die Temperatur im Raum regelmäßig und ohne großen Aufwand prüfen. Weitere einfache Mittel, um Energiefresser schnell zu identifizieren sind bspw. verschiedenfarbige Punkte, mit denen Lichtschalter beklebt werden. Einen roten Punkt bekommen die Schalter für das Licht an der Fensterseite, damit immer darauf geachtet wird, ob zusätzliche Beleuchtung bei Tageslicht wirklich benötigt wird. In diesem Zusammenhang stellte sich auch die Frage, ob die oft taghelle Notbeleuchtung viel Strom verbraucht und sich daran etwas ändern lässt.
Auch bei Kühlschränken sollte der Energieverbrauch geprüft werden. Energiemessgeräte können hier helfen, über einen Austausch zu entscheiden. Beim Vernetzungstreffen der KiTas wurde festgestellt, dass die Temperaturen der Geräte in den verschiedenen Einrichtungen unterschiedlich eingestellt sind. Hier können eventuell erste Anpassungen für einen niedrigeren Verbrauch vorgenommen werden.

Vorgeschlagen wurde auch, Seifenspender mit Schaum statt Seife einzusetzen, um weniger zu verbrauchen. Solche Themen müssen allerdings erst mit den zuständigen Gesundheitsämtern abgeklärt werden. Auch bei der Erstellung einer Beschaffungsrichtlinie werden die geltenden Hygieneregeln sicherlich noch eine Rolle spielen.

In der Zwischenzeit ist geplant, neben den o.g. Ideen Windräder zu basteln, Regenwasserfässer aufzustellen und Hochbeete anzulegen.

Nachdem viel Austausch im Projekt online stattfinden musste, waren alle Beteiligten froh über ein persönliches Treffen im Sitzungssaal der Verbandsgemeinde.

Das Projekt "Energiesparmodelle an Schulen und Kindertagesstätten" wird von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert.