17. Februar 2016: Nahwärmenetz in der Heizzentrale feierlich eröffnet.

Am Mittwoch, 17. Februar 2016 ist in der Brückener Straße die neue Heizzentrale der Bioenergie-Nahwärmeversorgung Birkenfeld offiziell eingeweiht worden. Bei der Veranstaltung konnten hochrangige Besucher aus der Verbandsgemeinde sowie aus Mainz und aus Luxemburg begrüßt werden. Besondere Ehrengäste waren die rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) sowie Camile Gira, Staatssekretär für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur im Großherzogtum Luxemburg.

Die Anlage mit einer Leistung von ca. 1 MW wird primär mit Holzhackschnitzeln und Grünschnitt aus der Region befeuert. Sie versorgt, über ein rund 2.200 m langes Nahwärmenetz, 19 öffentliche Liegenschaften wie das Rathaus, die Kreisverwaltung und das Landesmuseum, aber auch elf private Gebäude, die sich dem Projekt angeschlossen haben.

Für das Vorhaben wurde eigens die Betreibergesellschaft Nahwärmeversorgung Birkenfeld (NVB GmbH) gegründet, der die Verbandsgemeinde, die Abfallbetriebe des Kreises und die Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe angehören.

Das Projekt wurde mit 1,3 Millionen Euro durch das Land Rheinland-Pfalz bezuschusst. Die Verbandsgemeinde konnte sich hierfür beim Wettbewerb „Regionalentwicklung Hunsrück“ erfolgreich durchsetzen. Das Nahwärmenetz war bereits seit Oktober 2015 in Betrieb. Die Feinarbeiten dauerten aber bis zur Eröffnung an.

Der Birkenfelder VG-Bürgermeister Dr. Bernhard Alscher betonte bei der Eröffnung: „Die Realisierung des Nahwärmenetzes ist ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung unseres Klimaschutzkonzepts. Es sichert die Wärmeversorgung der öffentlichen Liegenschaften in Birkenfeld klimafreundlich und ökologisch nachhaltig. Besonders stolz bin ich darauf, dass bei dem Projekt der Zeitplan eingehalten wurde und die Investition zudem deutlich niedriger wurde als geplant. Hier zeigt sich, dass wir den richtigen Zeitpunkt und die richtigen Partner für die Umsetzung des Projekts gewählt haben.“

Nach neuen Berechnungen, laut Auskunft von Christoph Zeis, Geschäftsführer der Nahwärmeversorgung Birkenfeld GmbH, reduziert sich durch das Nahwärmenetz der CO2-Ausstoß in Birkenfeld um 512 Tonnen pro Jahr. Dies entspricht einer Einsparung von rund 170 000 Liter Heizöl jährlich: „Diese Menge würde ausreichen, um den Heizenergie- und Warmwasserbedarf von etwa 100 Einfamilienhäusern pro Jahr zu decken. Im Unterschied zu den ersetzten Altheizungen erfüllt die neue Heizzentrale außerdem strengste Emissionsstandards“, so Zeis.

Ministerin Lemke bezeichnet das Nahwärmenetz als „Vorzeigeprojekt, das sich hoffentlich herumspricht. Die Energieträger dafür kommen aus der unmittelbaren Nähe“. Staatssekretär Gira, betonte hingegen den Zusammenhang zu dem in Paris verabschiedete Klimaabkommen: „Nach diesem historischen Ereignis ist es wichtig, dass nun lokal so beispielhafte Initiativen wie hier in Birkenfeld stattfinden.

Christoph Zeis wies nach der Veranstaltung darauf hin, dass in Kürze umfangreiche Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Schneewiesenstraße und der Friedrich August Straße durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM) stattfinden werden. Nach deren Fertigstellung wird ein Aufbruch der Straßen für einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren nicht mehr möglich sein. Die NVB wird daher die Gelegenheit nutzen, mehr Bürgerinnen und Bürgern die Chance zu geben, sich an das Nahwärmenetz anzuschließen. In Frage kommen hierfür Gebäude, die entlang der bestehenden Trasse liegen. Die entsprechenden Haushalte werden in Kürze individuell informiert. Geplant sei zudem eine Informationsveranstaltung.

Die Nahe-Zeitung berichtete am 18. Februar über das Ereignis.

Auch „Sonne, WInd & Wärme“ eine der angesehensten Fachzeitschriften im Bereich der Erneuerbaren Energien berichtet online über unser Nahwärmenetz.

 

Prominenz bei der Eröffnung des Birkenfelder Nahwärmenetzes

Viel Prominenz bei der Eröffnung des Birkenfelder Nahwärmenetzes. Foto: Reiner Drumm

Heizzentrale

Die Heizzentrale des Birkenfelder Nahwärmenetzes

Erstellt von Dr. Viktor Klein